McKinsey veröffentlichte die aktuellen Zahlen und Prognosen aus der “Global Energy Perspektive 2021”, ausgewertet aus Daten und Entwicklungen von 30 Industriesektoren sowie 55 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern. Laut der Analyse wird sich die covidbedingt eingebrochene Strom- und Gasnachfrage schneller erholen als die Nachfrage nach Öl: Die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wird auch langfristig nie mehr zu einer Wachstumskurve zurückkehren. Dennoch bleibt fossile Energie ein wichtiger Faktor, auch bis 2050 und darüber hinaus.
Auf Grund der Digitalisierung kommt dem Strom im Energiemix eine immer wichtigere Rolle zu. Durch die wachsende Elektrifizierung wird sich der Analyse zufolge der Stromverbrauch bis 2050 verdoppeln. Bis 2036 soll dieser Strom zu bereits 50% aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Eine große Rolle wird dem grünen Wasserstoff zugewiesen: Dieser wird den Energiemarkt dramatisch verändern, da er bereits in den 2030er-Jahren wettbewerbsfähig werden dürfte. Etwa 40% des wachsenden Strombedarfs in den Jahren 2035 bis 2040 wird dem erhöhten Strombedarf durch die Elektrolyse zugeschrieben.
Trotz der wachsenden Dynamik zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft wird das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, nicht erreicht werden. Um dieses Ziel zu schaffen, müsse nach Schätzung von McKinsey die jährlichen Emissionen bis 2030 um die Hälfte, und bis 2050 um ca. 85% niedriger sein als heute prognostiziert.
In einer weiters veröffentlichten Studie “Net-Zero Europe” zeigen die Analysten das Potential der Zukunftsbranchen auf: Mit dem Umbau der europäischen Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit gehen zwar 6 Millionen “alte” Jobs verloren, während in den Zukunftsbranchen 11 Millionen Jobs entstehen. Die Hälfte der insgesamt notwendigen Emissions-Einsparungen können bereits mit ausgereiften Technologien erreicht werden.
Zur McKinsey-Studie: Global Energy Perspektive 2021