Markterhebung: Innovationskraft am Gebäudesektor ist entscheidender Faktor
für wirtschaftliche Stabilität und das Gelingen der Energiewende
COVID hat Veränderungen angestoßen, die eigentlich Jahre gedauert hätten: Unsere Arbeits- und Lebenswelten haben sich massiv und vor allem nachhaltig geändert. Die Pandemie war der Antrieb für Innovation und Digitalisierung. Was vorher starr war, befindet sich jetzt in Bewegung. Gleichzeitig ist die Pandemie eine Zeit der Herausforderungen: Unternehmen verlieren den Zugang zu KundInnen, ganze Sektoren brechen von einem Tag auf den anderen weg. Unternehmen, die bis dato keine Schritte in Richtung Digitalisierung unternommen haben, erwischt es besonders hart: Die Pandemie fungiert als Brandbeschleuniger und legt die Schwächen in Unternehmen gnadenlos offen.
Auf Grund der hohen Unsicherheit auf den Märkten und bei den EndkonsumentInnen werden viele Projekte nach hinten verschoben. Unternehmen verlieren dadurch die Planungs- und Prognosefähigkeit. Insbesondere für KMUs sind die Entwicklungen herausfordernd – die Kluft zwischen den kleinen und mittleren Unternehmen und Großunternehmen wird dadurch größer.
Die Markterhebung geht auf die Frage ein, wie Unternehmen auf die rasanten Entwicklungen Antworten finden. Und welche Stärken und neu erlernten Fähigkeiten wollen sie für die Zukunft kultivieren?
Im 2. Teil der Markterhebung sehen wir uns den FacharbeiterInnen-Mangel an: In vielen Branchen ist ein „Kampf“ um die besten Köpfe entbrannt. Unser Wirtschaftswachstum in Mitteleuropa ist jetzt schon an Personalgrenzen gestoßen.
Die Hoffnungen der befragten UnternehmerInnen liegen in den Zukunftsthemen Dekarbonisierung, Energiewende und Klimawandel. Aber: So richtig vorbereitet sind wir darauf noch nicht. Wichtige Teile der Wertschöpfungsketten sind noch ungenügend auf die damit verbundene digitale und technologische Transformation vorbereitet. Denn mit der Energiewende hält die Logik in Gebäuden Einzug. Wir befinden uns inmitten der Herausforderung, FacharbeiterInnen für diese Themen aus- und fortzubilden. Die Frage der Mitnahme bestehender MitarbeiterInnen ist ebenfalls noch ungenügend beantwortet.
Mit den Veränderungen verbunden ist die Entwicklung neuer Fähigkeiten: Durch die fortschreitende Vernetzung von Fachgebieten und der steigenden Komplexität sind wir nicht mehr in der Lage, Herausforderungen alleine zu lösen. Die Entwicklung neuer, fachübergreifender Businessmodelle ist daher essentiell: In einem vernetzten Gebäude ist es wesentlich, mit den beteiligten Sektoren gemeinsame Lösungen mit maximaler Tragkraft zu entwickeln. Dafür braucht es auch neue Skills: Denn die Zukunft gehört der Kollaboration. Gesucht werden interdisziplinär agierende “Weltenwandler”, die vernetzen.
Das Grundproblem: Es gibt viel zu wenige TechnikerInnen. Denn während unser Leben bereits von technologischen Innovationen geprägt ist, mangelt es an qualifiziertem Personal. Eine große Chance stellen hier die Diversität und die Requalifizierung dar: Unternehmen könnten durch die Ansprache neuer Zielgruppen das heimische Arbeitsmarktpotential besser nützen. Für Frauen, ältere ArbeitnehmerInnen und Menschen, die nicht mehr ausreichend qualifiziert sind, stellen Jobs in der Technik eine große Chance dar. Diese Jobs sind häufig besser bezahlt und bedeuten die Unabhängigkeit von Staat und Familie. Eine Win-win-Situation also für beide Seiten.
Ob wir als Gesellschaft den enormen Herausforderungen Energiewende und Dekarbonisierung gewachsen sind, hängt in wesentlichen Punkten nicht (nur) an den finanziellen Investitionen & Förderungen.
Die Markterhebung macht die Stellschrauben sichtbar, auf die es jetzt ankommt. Denn wir stehen vor einer grundlegenden Transformation, in der kein Stein auf dem anderen bleiben wird.
Fazit: Zukunftsfähigkeit = Innovationsfähigkeit
Das Navigieren durch die Krise ist herausfordernd: Unternehmen sind mehr denn je gefordert, auf die rasanten Entwicklungen Antworten zu finden. Essentiell ist das Verständnis, dass die Entwicklungen völlig unabhängig vom (Wohl-)Wollen der MarktteilnehmerInnen stattfinden. Wer sein Unternehmen nicht transformiert, wird transformiert. Und das ist immer schmerzhafter als ein strukturierter Veränderungsprozess.
Das Ergebnis ist eine Landkarte der aktuellen Herausforderungen, aber auch der Learnings aus der Pandemie, die wichtige Treiber für die Widerstandsfähigkeit und Krisenfestigkeit darstellen. Sie zeigt aber auch die Handlungsfelder und möglichen Folgen auf, wenn keine Maßnahmen getroffen werden.
Ebenso finden Sie darin Lösungsansätze – aus den Interviews analysiert, oder aus weiteren Studien und Erhebungen.
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